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Resonanz

Was kommt Dir als erstes in den Sinn, wenn Du an das Wort Resonanz denkst? Was verstehst Du darunter? Kennst Du Resonanzerfahrungen - und was ist das Besondere daran? Welche Relevanz hat Resonanz für Dich in Deinem Leben und in Deiner Organisation?
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Heute widmen wir uns einem sehr wesentlichen Thema: der Resonanz!

Die Perspektiven auf „Resonanz“ sind mannigfaltig, daher lohnt ganz sicher eine Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln: 

  • was bedeutet eigentlich (das Wort) Resonanz?
  • wie fühlt sich Resonanz an?
  • wieso sind wir resonanzfähig?
  • wie wirkt Resonanz?
  • wie können wir Resonanzräume für die Gestaltung von Leben, Organisationen und Kulturen schaffen?

Resonanz

Der Begriffsursprung liegt im lateinischen „resonantia“ bzw. „resonare“ und meint „Widerhall“ bzw. „widerhallen“.
Der technische/ physikalische Wikipedia Eintrag zu Resonanz definiert sie als „das verstärkte Mitschwingen eines schwingfähigen Systems, wenn es einer zeitlich veränderlichen Einwirkung unterliegt“.
Laut Hartmut Rosa bzw. dem entsprechenden soziologischen Wikipedia Eintrag ist sie ein „schwingendes System, in dem beide Seiten sich wechselseitig anregen und mit eigener Stimme sprechen“. 

Ich möchte Resonanz hier in den Kontext von Menschen und deren Lebensgestaltung setzen. Es geht im Folgenden also um die Schwingungsfähigkeit von Menschen (Subjekten) mit anderen lebenden Systemen (Menschen, Tiere, Natur) und auch mit Dingen, Themen, Leistungen bzw. dem Leben an sich (also mit anderen Subjekten und Objekten).

Diese Fähigkeit kann man auch Beziehungsgestaltungskompetenz, Verbindungsweisheit oder einfach Bezogenheit nennen. Martin Buber’s wunderbar zutreffende Weisheit „das Ich entsteht in der Begegnung mit dem Du“ könnte man auch umtaufen in „das Ich entsteht durch Resonanzerleben“. Damit meine ich, dass das eigene Ich, also das Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Wollen und Handeln, geprägt und geformt wird von erlebter Resonanz oder auch Dissonanz (dem Gegenteil). Das Ich ist kein statischer Zustand sondern manifestiert sich dynamisch, d.h. wird permanent ein anderes Ich (in Abhängigkeit unserer Begegnungen/ Resonanzerfahrungen). Erlebe ich eine schöne Erfahrung, bahnt sich innerlich ein anderer Zustand/ Ich, als wenn ich bspw. voll im Stress umher laufe und „disconnected“ bin.

Stell Dir einmal vor, wer Du wärst, wenn du keine Resonanz mit anderen Menschen oder Dingen hättest? Wer wärst Du, ohne diese Resonanzen auf Dich?

Werfen wir einen Blick in die Magie der Sprache: jeder von uns kennt und nutzt Metaphern und Bilder wie bspw. „wir schwingen miteinander“, „wir sind auf der gleichen Wellenlänge“ oder auch „die Chemie im Team stimmt“. Erleben wir solche inneren Phänomene, so erleben wir uns in Resonanz zu anderen Menschen, Dingen oder dem Leben. 

Erlebte Resonanz ist ein Indikator für das Gelingen bzw. die Qualität des Einschwingens und Miteinanderschwingens. 

Im Kontext menschlicher Begegnungen umschreiben wir das mitunter als Verbundenheit, Empathie oder Einfühlungsvermögen, die sicherlich Schnittmengen zum Begriff der Resonanz haben.
Im Kontext von Dingen/ Themen/ Leistungen gibt es Begriffen wie Flow, Inspiration, Motivation usw., die auf ähnliche Erfahrungen hinweisen.


Resonanzerleben

Vielen Menschen scheinen Erlebnisräume von Resonanz zu vermissen, dass kann ich immer wieder in Coachings und Kulturprozessen beobachten.
Das Maß von fehlender Resonanz reicht dabei von „gar nicht“ bis „ab und an“. Sie erleben, dass ihre Begegnungen, ihre Lebensgestaltung oder ihre Themen/ Leistungen nicht (mehr) innerlich anklingen, d.h. nicht gehaltvoll bzw. nahrhaft für die eigene Seele sind.  

Oftmals erhoffen sich Menschen Resonanzerleben durch Anhäufungen, d.h. mehr Dinge/ Sachen, mehr Themen, mehr Beziehungen, mehr Wirkkraft, mehr Sichtbarkeit, … man unterliegt dem MEHR-Muster, das man auch HÖHER-SCHNELLER-WEITER nennen kann. Die Ursache dafür liegt in den strukturellen „Programmen“ bzw. Paradigmen (= Kulturmuster!) in unserer Gesellschaft bzw. in unserem Wirtschaftssystem. Das sind im wesentlichen Wachstum, Effizienz, Innovation sowie auch Beschleunigung/ Dynamisierung.
Vermehren und Anhäufen wird mit Glück assoziiert bzw. man erhofft sich, „mehr aus der Welt in die eigene Reichweite zu bringen“ (Hartmut Rosa) – ein Glaubenssystem, das einen hohen Preis fordert. Denn der Paradox daran ist, dass ein MEHR oftmals dazu führt, dass immer weniger davon innerlich anklingt und Kraft entfaltet. 

Verteilt man sein Kostbarstes, d.h. die eigene Aufmerksamkeit und damit auch die Energie auf Vieles, kann ein Einzelnes viel schwerer resonieren. Weniger ist bekanntlich oft mehr. 

Je mehr man hat, desto mehr Entfremdung findet statt. Man könnte auch sagen, das Leben verstummt immer mehr. Burnout ist nach meiner Erfahrung ein Entfremdungsphänomen. Entfremdung von sich selbst, von anderen und/ oder dem Leben. 

Hier zwei schöne Perspektiven zur Selbstreflektion:
Wie erlebst Du Deine Urlaube? Sind das Reisen die eher einen Zweck erfüllen im Sinne von „ich muss da Fotos für Insta machen und hochladen, damit alle sehen wie toll es mir geht“ oder „die haben so eine mega Auswahl am Buffet und es gibt ja all-you-can-eat“? Oder sind das Resonanzerfahrungen und Du tauchst ganz tief ein in Land, Kultur, Menschen, usw., weil sie in dir anklingen und etwas in dir bewegen? Kennst Du es aus deinem Berufskontext, dass bei Euch in der Organisation super viele Projekte/ Initiativen parallel laufen und immer wieder Neue gestartet werden? Man ist Teil von Vielem, hüpft von Bühne A auf Bühne B usw. ständig hin und her? Und nirgendwo kann man sich so richtig tief einlassen/ einbringen, sodass die Themen einen innerlich berühren und bewegen können? Ein typisches Phänomen in heutigen Organisationen aller Größe und Branchen!

Das Erleben von Resonanz weißt ein paar wichtige Merkmale auf:

  • Resonanzerleben ist subjektiv/ individuell: dies erscheint logisch, weil etwas was bspw. in Dir anklingt, keine Resonanz auf mich haben kann. Was für den Einen anziehend ist, kann abstoßend auf die Anderen wirken.
  • Resonanzerleben ist nicht „planbar“: man hat weder bei Begegnungen mit anderen Menschen noch bei Themen/ Dingen die Gewissheit, dass etwas innerlich in Schwingung gerät. Die Vorfreude auf den neuen Job mag groß sein, wenn man dann die neuen Tätigkeiten in der neuen Organisation und Kultur erlebt, kann es sich auch dissonant anfühlen. Man kann eine hohe Erwartungshaltung an einen neuen Film haben, aber er klingt einfach nicht an. Usw. 
  • Resonanzerleben braucht Attraktoren: grundsätzlich kann man sicher festhalten, dass Attraktoren eher Resonanzerfahrungen ermöglichen als Repelloren (Gegenteil von Attraktor), die abweisend erlebt werden. 
  • Resonanzerleben verändert sich: etwas was heute in mir schwingt, kann in 5 Jahren als dissonant erlebt werden. Genauso entwickeln sich neue Attraktoren im Laufe der Zeit. Bei mir klingt bspw. seit ca. einem Jahr immer mehr klassische Musik an – das war vor Jahren noch undenkbar😉
  • Resonanzerleben führt unweigerlich in die Präsenz: ist das eigene Sein erfüllt von Resonanzerleben, so führt es einen ganz wie von selbst ins Hier und Jetzt, d.h. in die Gegenwärtigkeit. Man kann den Widerhall in sich wahrnehmen und fühlt sich lebendig und erfüllt.
 

Die Qualität von Resonanzerleben ist eine kleine innere Transformation! Damit meine ich, dass man seinem eigenen Wesenskern ganz nahe ist und sich selbst erfährt, also was in einem anklingt und wieso. Und dies hilft im Prozess des Selbst-Werdens!


Resonanzfähigkeit

Die Natur und das Leben bieten viele interessante Aspekte/ Antworten auf die Frage, weshalb wir zu Resonanz fähig sind:

Ich denke wir brauchen zunächst einmal ein Grundverständnis darüber, wie Menschen im Laufe ihres Lebens lernen und „geformt“ werden. 

  • Wir Menschen haben verschiedene seelische Grundbedürfnisse. Eine davon ist Verbundenheit, also das Erleben von stimmigen und wertvollen Verbindungen mit anderen Menschen, Tieren oder der Natur. 
  • Genauso haben wir verschiedene genetische „Codierungen“ und die Epigenetik hat sehr gut erforscht, dass solche Codierungen in Familiensystemen über Generationen hinweg weitergegeben werden. 
  • Uns sind natürliche Anlagen, Talente und Wesenszüge gegeben, die wir vereinfacht gesagt „mitbringen“ bzw. die in uns angelegt sind. 
  • Wir alle haben eine Geschichte/ Biographie und alle Erfahrungen (aus Erziehung, Schule, Ausbildungen, Berufen, Privatem, usw.), die eine emotionale Ladung haben – das können positive wie auch negative sein – bleiben in unserem Episodengedächtnis und in unserem Körper gespeichert.
 

Aus all dem formen sich unsere Muster, Glaubenssysteme usw. – also unser ganzes Sein („ich bin“). Diese beeinflussen wiederum unsere Resonanzfähigkeit sowie unser Erleben von Resonanzen!

Ein weiterer Aspekt sind unsere Spiegelneuronen, die wir aus den Neurowissenschaften kennen. Sie sind unser neuronales Resonanz- bzw. Empathiezentrum im Gehirn.

Vielleicht kennst Du ansteckendes Gähnen und ein Mitfühlen bei anderen Menschen – manchmal sogar mit Charakteren aus Filmen, Serien oder Literatur?
Unsere Spiegelneuronen lassen uns das fühlen, was andere fühlen und wir verstehen den Anderen ganz intuitiv und von innen heraus. Durch sie können wir uns zusammen mit anderen einschwingen. Das Schöne an dieser Fähigkeit ist, dass sie vollkommen aufwandslos zur Verfügung steht. Es genügt sich einzuschwingen bzw. „online zu gehen“. Die dadurch in mir anklingenden Wahrnehmungen entstehen dann einfach so.

Das HeartMath Institut ist weltweit führend in der Erforschung von Herz-Gehirn-Kohärenz. Also Zustände, wenn sich Herz und Gehirn aufeinander einschwingen und wunderbare innere Erlebnisse wie Ruhe, inneren Frieden, Leichtigkeit, Kreativität, usw. unterstützen. Kohärenz ist auch eine Form der Resonanz. 

Ebenfalls wichtig ist unser Körper als unser Resonanzorgan. Analog zu Saiteninstrumenten wie bspw. einer Gitarre, die auch einen Klangkörper besitzen. Der beseelte Körper erfährt die Schwingungen, die in der Seele anklingen, d.h. innerlich fühlen wir also Resonanzen oder auch Dissonanzen. Die innere Goldwaage ist ein oft verwendetes Bild für die innere Resonanz bzw. das innere Stimmigkeitserleben. Unsere Gedanken und Gefühle sind als elektromagnetische Schwingungen/ Felder innerhalb sowie auch außerhalb unseres Körper messbar. D.h. sie wirken nicht nur im Inneren sondern auch im Außen. Das gilt natürlich auch für unsere Resonanzen auf diese Gedanken und Gefühle usw. Auch so lässt sich Resonanzfähigkeit gut erklären.


Wirkmechanismus

Hast du schon einmal vom Resonanzgesetz gehört – einem der hermetischen Gesetze?
Es besagt, dass Gleiches Gleiches anzieht. Metaphorisch gesprochen funktioniert es wie ein Magnet. Nur dass sich nicht Plus und Minus anziehen, sondern halt das Gleiche. 

Du kennst sicher Beispiele aus deinem Leben:
Groll oder Wut ziehen immer mehr Groll oder Wut nach sich. Auf eine Enttäuschung folgt die Nächste. Wertschätzung zieht immer mehr Wertschätzung an. Und Liebe ist bekanntlich ein wunderbares Phänomen, dass viel größer wird, wenn man sie teilt. In Organisationen ist das Resonanzgesetz vor allem im Kontext von Kulturtransformation wichtig. Ist der Chef abwertend, überträgt sich diese Haltung & Praxis auch auf die Mannschaft und einzelne fühlen sich sicher eingeladen, auch abwertend zu sein (vielleicht nur, wenn der Chef selbst nicht da ist). Stress & Überlastung führen auf Dauer zu immer mehr Stress & Überlastung. Die in den letzten Jahren zunehmenden Ausmaße von Burnout und Depressionen sind klar belegt. 

Wesentlich ist, den Wirkmechanismus klar zu erkennen, denn dieses Prinzip funktioniert im Positiven wie im Negativen. Paul Watzlawick hat diesen sehr präzise und klar formuliert: „mehr vom Selben, bringt mehr vom Selben“.

Willst Du mehr positive Resonanzen in Deinem Leben?
Ändere Deine Ausrichtungen, Bewertungen, Glaubenssätze, Verhaltensweisen usw. und konzentriere Dich auf das, was innerlich in dir schwingt und anklingt. Nach einiger Zeit wirst Du beobachten, dass Du immer mehr positive Resonanzerfahrungen anziehst! Das Leben antwortet dann in Synchronizitäten, Koinzidenzen, Zufällen, Geschenken usw., d.h. es passiert Ungewöhnliches und zwar auf eine Art und Weise, die man nicht erwartet hat bzw. die man nicht vorhersehen kann. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche (möchte an dieser Stelle herausstellen, dass ich damit keinen Bezug zu einer Religion herstellen will, sondern auf das „Prinzip“ hinweise).


Resonanzräume

Das Wichtigste für die Gestaltung von Leben, Organisationen und Kulturen ist, dass man ganz aktiv Räume schafft, in denen die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass man in Resonanzerfahrungen kommt. Wie gesagt gibt es dafür keine Gewissheit. Aber man kann ein Gespür entwickeln, welche Räume einem gut tun und man kann Kompetenzen entwickeln und lernen, wie solche Räume möglich werden und Kraft entfalten können. 

Ein schönes Beispiel für solche Resonanzräume sind Aufstellungen. Vielleicht hast du auch schon mal von Aufstellungsarbeit gehört oder sie gar aktiv erlebt? In Aufstellungen nutzt man Stellvertreter für Prozesse/ Interventionen, die sich ganz intuitiv einfühlen und dann ihr inneres Erleben, ihre Wahrnehmungen, ihre Handlungsimpulse usw. inszenieren und teilen. Der Zauber von Aufstellungen ist oftmals, dass Stellvertreter von den eigenen Erlebnissen, ihrer Resonanzfähigkeit und Intuition überrascht sind. Ich persönlich liebe verdeckte Aufstellungen und Coachings, d.h. ich weiß gar nichts von dem Thema an sich – es genügt in einem Resonanzraum mit der/ dem Anliegengeber:In zu sein und sich einzuschwingen. Der Vorteil davon ist, dass das eigene Denken nicht die Wahrnehmungen und Gefühle „zerhackt“ und man sich ganz pur dem Widerhall hingeben kann. Und die Genauigkeit und Präzision, mit der unsere Intuitionen und Resonanzen anklingen, ist immer wieder eine wunderbare Erfahrung (wenn man sich darauf einlassen kann). Resonanzräume brauchen generell 2 Ausrichtungen/ Bühnen:

  • eine für das Erkennen bzw. Gewahr-Werden – d.h. dass Resonanzen oder Dissonanzen in die Anschauung kommen und damit im Bewusstsein landen
  • eine für das Wirken – d.h. um Resonanzerleben (= Momentum) sofort zu nutzen und diese Kraft mit in die Gestaltung einfließen zu lassen
 

Für die private Lebensgestaltung möchte ich Dich gerne anregen zu überlegen, wo bzw. bei was es in dir resoniert? Wann klingt etwas in Dir an? Wobei kommst Du in Schwingung? Welche Kontexte/ Situationen/ Tätigkeiten erfüllen Dich voll und ganz? Wo könntest Du hingehen/ mitmachen/ Dich einbringen im Glauben daran, dass Du dort Resonanz erfährst? Und kannst Du solche Momente in Deinem Leben ausbauen bzw. Dir mehr davon gestalten/ holen?
Gleichzeitig: was fühlt sich für Dich leer oder sinnlos an? Und kannst Du davon mehr loslassen und Dich sukzessive davon verabschieden?
Und für Dein Meta-Bewusstsein: wie fühlt es sich generell in Dir an, wenn Du Resonanz erfährst? Gibt es Gemeinsamkeiten wenn Du verschiedene Resonanzerfahrungen vergleichst? Und bist Du bereit, ganz aktiv die Verantwortung für Dein (Resonanz-Er-)Leben zu übernehmen?
Simpel gesagt: gönn Dir mehr von dem, was in Dir anklingt/ schwingt!

Im Kontext von Organisationen und Kulturen, also immer da, wo sich Menschen begegnen und gemeinsam gestalten, ist es besonders wertvoll, wenn man positiv aufgeladene Resonanzräume erschafft. Räume, die so designed/ „facilitated“ sind, sodass Eigenes und Fremdes miteinander in Schwingung geraten kann. Sodass gemeinsam neue Sichtweisen/ Wirklichkeiten entstehen. Diese Räume gehen über rein fachliche Workshops/ Meeting/ Trainings deutlich hinaus!
Wenn Menschen und/ oder Dinge miteinander schwingen, verbinden sie sich miteinander. Diese Verbindung entwickelt sich dann zum Fundament für erfolgreiches Wirtschaften und auch für soziale Phänomene wie Vertrauen, Respekt, Offenheit, usw. Ich finde es wichtig, diese Räume in einer Offenheit zu gestalten, sodass auch die Differenzen oder Dissonanzen sichtbar werden. Verdrängen bzw. die Augen zu verschließen war noch nie langfristig hilfreich. Widersprüche sind wunderbare Kraft- und Ideenquellen, wenn man sie gut zu nutzen vermag.


Essenzen

  • Resonanz ist kein Zustand oder persönliche Eigenschaft, sondern eine Form der Verbundenheit, des Bezogen-seins bzw. ein Beziehungsmodus, also ein Draht zu anderen Menschen, Dingen/ Themen, dem Leben oder der Natur. 
  • Resonanz ist mehr als Empathie oder Mitgefühl. Es geht vielmehr darum, in Schwingung zu kommen und damit um Tiefe und Substanz. 
  • Resonanz braucht ein Bewusstsein dafür, „was meins ist“. Daraus formt sich ein inneres „Klangbild“ und man lernt wahrzunehmen, wenn etwas in sich anklingt bzw. wenn in anderen etwas von einem anklingt. 
  • Resonanzorgan ist unser Körper als Ort, in dem etwas in Form von Gedanken, Gefühlen oder Handlungsimpulsen widerhallt. 
  • Resonanz kann man nicht „technisch-methodisch“ machen sondern sich hingeben, einfühlen und darauf vertrauen, dass etwas anklingt und trägt. Es gibt keine Gewissheit für Resonanzerleben. 
  • Resonanzerleben braucht eine innere und äußere Resonanzkultur, d.h. eine Achtsamkeit für und ein Loslassen von alten Gewohnheiten und Glaubenssystemen sowie ein sich Zuwenden an Menschen, Tiere, Sachen bzw. ein sich Hingeben an das Leben. 
  • Resonanzräume sind wertvoll für Menschen, Teams/ Gruppen und Organisationen. Es braucht Räume, in denen man miteinander in Schwingung kommt und wo sich Energie für gemeinsame Ziele/ Initiativen entwickelt und ausgerichtet werden kann.